SwissCovid App: Helfen Sie mit und laden Sie sich die App herunter

08-07-2020

Autor: DSwiss

Seit Ende Juni ist die SwissCovid App in den App Stores erhältlich. Sie soll zu einer besseren Nachvollziehbarkeit und somit Unterbrechung von Infektionsketten beitragen, womit sie hilft, eine exponentielle Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Als Service-Dienstleister mit unserem Fokus auf Privatsphärenschutz haben wir uns die App genau angeschaut und empfehlen sie uneingeschränkt.

Warum braucht es eine App wie SwissCovid überhaupt?

Bei einer exponentiellen Ausbreitung von Covid-19 kommt es innerhalb kürzester Zeit zu einer «Explosion» der Fallzahlen. In den letzten Monaten konnten wir erleben und lernen, dass Massnahmen wie partielle oder vollständige Lockdowns mögliche Mittel sind, die Ausbreitung des Virus zu stoppen, so lange noch kein Impfstoff vorliegt. Nur: Sowohl wirtschaftlich als auch menschlich gesehen, ist es nicht nachhaltig, die Welt so lange still zu legen. Weiter wissen wir mittlerweile auch: Die konsequente Nachverfolgung sämtlicher gemeldeter Fälle und die darauffolgende sofortige Isolation oder Quarantäne der Erkrankten sowie deren Kontaktpersonen, bremst die Ausbreitung. Die Nachverfolgung gestaltet sich jedoch sehr problematisch, wenn wir in den Bereich des exponentiellen Wachstums geraten – zu einem bestimmten Punkt ist es schlicht und ergreifend nicht mehr möglich, sämtliche Kontakte nachzuverfolgen. Und genau hier kommt die App ins Spiel. Wenn man sämtliche Kontakte rückverfolgen kann, ist es möglich, Ansteckungsketten zu stoppen und die Ausbreitung auf ein lineares Spektrum zu begrenzen.

Was macht SwissCovid und wie funktioniert die App?

Die App zeichnet vereinfacht gesagt sämtliche möglichen Infektionsketten auf, und alarmiert automatisch, wenn eine solche Kette einen konkreten Covid-Fall beinhaltet. Dies mit dem Ziel, die darauffolgende weiterführende Infektionskette sofort zu unterbinden. Da die SwissCovid App automatisch via Bluetooth mit der gleichen App auf anderen Handys kommuniziert, zeichnet sie somit sämtliche möglichen «Infektionsgraphen» auf. Dies geschieht ohne Speicherung auf einem zentralen System, d. h. die Informationen werden nur jeweils zwischen zwei Parteien ausgetauscht. Damit die Privatsphäre gewahrt bleibt, ändern alle Geräte in regelmässigen, kurzen Abständen ihre IDs (Identifizierungscodes), sodass Bewegungen bestimmter Personen nicht nachvollzogen werden können, die App jedoch immer noch weiss, wenn Kontakte zwischen zwei Menschen stattgefunden haben.

Wenn eine Person erkrankt, erhält sie von den kantonalen Behörden einen Covidcode (Freigabecode), welchen sie in die App eingibt. Die App erkennt dann selbstständig, welche IDs einem Risiko ausgesetzt waren, und meldet den Besitzern der IDs, dass ein Risiko-Kontakt stattgefunden hat. Die «Besitzer» dieser Kennungen wiederum erhalten eine Mitteilung, dass ein Kontakt mit einer infizierten Person stattgefunden hat. Die Infektionskette kann damit maximal schnell unterbrochen werden, nämlich indem die betroffenen Personen sich selbst testen lassen und/oder sich in Selbstisolation begeben.

SwissCovid verfügt über guten Privatsphärenschutz

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, die Ziele einer App zur Rückverfolgung von Infektionsketten zu erreichen. Hier könnten in der Theorie z. B. Standortdaten oder sogar eine zentrale «Daten-Sammelstelle» verwendet werden. Beide Ansätze sind jedoch hinsichtlich des Privatsphärenschutzes verwerflich, weil eine zentrale Stelle Informationen über die Menschen sammeln und auswerten kann. Es gibt tatsächlich in verschiedenen Ländern solche Lösungen, glücklicherweise gehört die Schweiz nicht dazu.

Die SwissCovid wurde von Anfang an mit Fokus auf die Privatsphäre erstellt (siehe z. B. https://covid19.apple.com/contacttracing) und basiert auf einem Projekt der ETH Zürich und EPFL Lausanne, dem sogenannten «Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing (DP-3T). Entwickelt wurde die App schliesslich in Zusammenarbeit von verschiedensten Wissenschaftlern, Apple und Google, sowie unterschiedlichen App-Entwicklern, die auf Basis der Google-/Apple-Funktionen entsprechende Apps erstellt haben. Herausgekommen ist eine App, die ganz bewusst NICHT auf GPS-Lokationen basiert, da diese den Standort eines einzelnen Menschen «verraten» würden, sondern auf Bluetooth-Kommunikation zwischen zwei Geräten. Da die Speicherung der Daten dabei dezentral auf den jeweiligen Geräten erfolgt, werden die Daten nicht von z. B. Institutionen oder Behörden gesammelt und eine missbräuchliche Verwendung der Daten ist praktisch ausgeschlossen. Zudem ist die App Open Source und wurde von vielen Fachleuten eingehend geprüft, wobei auch immer wieder verschiedenste Verbesserungen umgesetzt wurden. Einige Beispiele finden sich z. B. bei der MELANI und beim EDÖB. Des Weiteren gab es mehrere Penetrationstest und Code-Reviews, deren Resultate veröffentlicht wurden. Generell kann gesagt werden, dass das nun international standardisierte Covid-Tracing von Experten sehr gute Noten bekommt.

DSwiss unterstützt die SwissCovid App

Unser Fazit: Das Protokoll der SwissCovid App wurde mit dem vermutlich derzeit maximal möglichen Privatsphärenschutz für diesen Anwendungsfall erstellt. Die App verwendet dabei den internationalen Standard, welcher sauber dokumentiert und mehrfach durch Fachleute überprüft wurde. Darüber hinaus wurde SwissCovid erfolgreich vielen Tests unterzogen, von Security-Testing über Security-Reviews bis hin zu einer längeren Beta-Test-Phase. Die SwissCovid App erlaubt es uns, ein Stück weit zur Normalität zurückzukehren und ist dadurch eine sehr wichtige Stütze, um weitere Einschränkungen zu vermeiden. Da wir überzeugt sind, dass der Privatsphärenschutz bei SwissCovid gegeben ist, empfehlen wir die Benutzung uneingeschränkt. Statistisch gesehen ist die SwissCovid App dann am effektivsten, wenn sie möglichst viele Leute installieren, weshalb wir hoffen, dass sie eine möglichst grosse Verbreitung haben wird.

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